Wertstoffhof gut angenommen

Aus dem BOCHOLTER-BORKENER-VOLKSBLATT vom 03.12.2016 von Eva Dahlmann

Müllgebühren steigen etwas / Müllvermeider zahlen mehr | Weniger Grünabfall bei Straßensammlung

RHEDE. Die Gebühren für Rest- und Biomüll werden im kommenden Jahr ein wenig steigen: Das und auch weitere Abfallthemen wurden im Bau- und Umweltausschuss behandelt. Grund für die Steigerung: Die Kosten, unter anderem für die „Nachsorge der Altdeponien”, seien gestiegen, berichtete Werner Dose von der Stadtverwaltung. Deshalb müssten die Gebühren steigen. Eine schwarze 120-Liter-Tonne kostet ab Januar 175,28 Euro statt bisher 175,24 Euro. Wer jedoch nur 60 Liter gebucht hat, zahlt 120,13 Euro statt 115,65 Euro.

Ungerechte Berechnung
Diese Ungerechtigkeit gegenüber den Müllvermeidern ärgerte einige Ausschussmitglieder. Der „Ökologische Faktor” müsse bei der Gebührenberechnung berücksichtigt werden, sagte zum Beispiel Martin Frenk vom Arbeitskreis Natur und Umwelt. Auch die Grünen merkten an, dass zumindest die Gebührenentwicklung gleichförmig gestaltet werden müsse. Dabei war allen durchaus klar, das ein Grundstock der Kosten darauf beruht, dass eine Mülltonne abgeholt werden muss, egal wie groß sie ist. Der Rat habe den Gebührenschlüssel 1999 festgelegt, wenn nun etwas anderes gewünscht sei, „müsste man in eine Grundsatzdiskussion einsteigen”, sagte Dose. Verglichen mit anderen Städten im Kreis Borken seien die Gebühren gering, berichtete Dose auf Nachfrage. Sehr gut angenommen wird der Wertstoffhof. Dose präsentierte „vorsichtige Schätzungen“ nach drei abgerechneten Monaten: Beim Altholz (Sperrmüll) wird mit einer Jahresmenge von 200 Tonnen gerechnet, die Verwertungs- und Transportkosten würden dann bei circa 14.000 Euro liegen. Vor der kostenlosen Annahme seien am Wertstoffhof 120 Tonnen Altholz angefallen.
Außerdem wird mit 1022 Tonnen Grünabfall gerechnet, das würde dann circa 51.000 Euro kosten. Vorher waren 650 Tonnen angefallen. Beim „klassischen Sperrmüll” wird mit 306 Tonnen gerechnet, das würde circa 65.700 Euro kosten. Vorher waren es 250 Tonnen.
Die Verwaltung geht davon aus, dass die gesamte Müllmenge nicht stark steigen wird. Vielmehr erwartet sie, dass sich die Stoffströme nur verlagern, dass heißt weniger Fehlwürfe, weniger wilde Müllkippen, geringere Mengen bei den Straßensammlungen und stärkere Nutzung des Wertstoffhofes.

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Tatsächlich habe es bei der Straßensammlung des Grünabfalls deutlich weniger Abfälle gegeben – statt drei Tage seien die Mitarbeiter des Entsorgers nur noch einen Tag unterwegs gewesen.
„Wenn der Wertstoffhof auch von Landwirten und Gewerbetreibenden genutzt wird, dann finde ich, wird das wirklich sehr gut angenommen”, sagte Wolfgang Beschallte (SPD) mit einem deutlich ironischen Unterton. Doch Dose musste widersprechen: „Garten und Landschaftsbetriebe dürfen das Grün aus den Gärten ihrer Rheder Auftraggeber abliefern.“ Dafür müssten sie eine Auftragsbestätigung vorweisen. „Ich glaube nicht, dass da sehr viel Schmuh mit gemacht wird.“ Von einem Landwirt, der mit einem großen Anhänger Grünabfall vorgefahren sei, sei ihm auch berichtet worden. „Der hat ein großes Grundstück und hatte auch das Grünzeug seiner Mieter und seines Schwiegersohnes dabei. Ich kann den nicht anders behandeln als jeden anderen Rheder.“

Einnahmen
Aus der Altpapiersammlung wird die Stadt in diesem Jahr nach Schätzung der Verwaltung circa 98.000 Euro einnehmen. Die Verwertungserlöse hätten in diesem Jahr wegen des stark angewachsenen Online-Handels wieder angezogen, teilt die Verwaltung mit. Die Altkleidersammlung und die E-Schrott-Annahme werden ca. 17.000 Euro einbringen. Das sei insgesamt schon beachtlich, sagte Werner Dose von der Stadtverwaltung: „Ich kann nur immer an unsere Bürger appellieren: Nutzen Sie unsere Einrichtung. Bitte nicht die kommerziellen Altkleider-Container nutzen. Da hat keiner was von, außer die Aussteller.